Mandorla Geometrisch

Impuls

Erleuchtung und so …

Das ewige Für und Wider gehört zu unserer menschlichen Existenz dazu. Das Wollen und Nicht-Wollen, manches suchen und mögen wir, anderes suchen wir um jeden Preis zu vermeiden und bauen dagegen Widerstände auf.

Gerade in Krisenzeiten treten diese Anhaftungen und Abneigungen deutlicher hervor, weil die äußere Enge sich überträgt auf unser Inneres. Wir beharren mehr auf unseren Überzeugungen und lehnen das Unangenehme heftiger ab.

Die Grundstruktur unseres Ich beinhaltet, dass wir Leid, auch in Form von unguten Gefühlen, vermeiden wollen und fast süchtig sind nach angenehmen Empfindungen. Das geht soweit, dass wir der irrigen Vorstellung anhängen, also der Illusion, dass unser Leben gelingt und wir auf dem rechten Weg seien, wenn wir gute Gefühle haben.

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Aber das Leben besteht aus beiden, wir können Leid und unangenehme Gefühle nicht ausschließen. Manchmal begleiten sie wichtige innere Reifungsphasen, sind also notwendige Durchgänge, um Altes zurückzulassen. Trauer z.B. braucht ihre Zeit, damit die Seele einen Verlust verarbeitet.

Dennoch ist es wichtig zu unterscheiden, was die Auslöser für ungute Gefühle sind. Sind diese innere Angriffe und Abwertungen, geht es nicht darum, ihnen Raum zu geben, sondern solche Attacken zu bemerken und zu stoppen. Einem unguten Gefühl geht meistens ein Gedanke oder eine Gedankenschleife voran. Buddha hat uns geraten, diese auszureißen, , damit sie uns keinen Schaden zufügen.

Wenn wir einen inneren Weg gehen, brauchen wir die Bereitschaft, auch unangenehme Gefühle, wie unliebsame Hausgenossen in uns willkommen zu heißen. Wir machen uns auf die Suche nach ihrem Auslöser, indem wir das Licht der Bewusstheit auf sie lenken. Wir lernen zu beobachten, wie sie aufsteigen und wieder vergehen. Wir erkennen, dass sie vergänglich sind, genauso wie die ach so geliebten guten Gefühle.

Willigis Jäger sagt:
„Ein wahrhaft Erleuchteter hat keine Widerstände mehr. Er lebt, weil er lebt, so wie eine Blume blüht, weil sie blüht. Er kommt und geht wie eine Blume. Aber es ist zweifelhaft, ob es unter den Menschen einen gibt, der dieses Ziel vollkommen erreicht.“